Samstag, 7. Mai 2022, 9.30 - 15.45 Uhr
Pädagogische Hochschule Zürich
→ Tagungsflyer (PDF)
Jedes Kind und jede Jugendliche hat das Recht auf eine begabungsfördernde Schule. Damit Begabungsförderung nicht nur ein Zufallsprodukt ist, muss sie auf allen Ebenen (Bildungspolitik, Schulleitung, Lehrperson, Fachperson BF, etc.) das nötige Gewicht haben. Wer kann wo welche Verantwortung übernehmen, damit flächendeckender begabungsfördernde Schulen entstehen? Was können wir tun, damit die Schulen begabungsfördernder werden? An der Tagung werden in verschiedenen Keynotes und Workshops neue Wege und Ideen für eine begabungsfördernde Schule der Zukunft aufgezeigt.
Die Anmeldungen für die Tagung im Dezember 2021 bleiben gültig.
Die Anmeldung ist abgeschlossen.
ab 9.00 Uhr |
Einschreibung, Empfangskaffee, Networking |
9.30 Uhr |
Begrüssung, organisatorische Details |
9.45 Uhr |
Denkreise und Austausch: Was ist begabungsfördernd? |
10.10 Uhr |
Referat 1: Wie macht die Politik die Schulen begabungsfördernder?
Christian Aeberli, Chef Abteilung Volksschule im BKS AG → Präsentation PDF |
10.30 Uhr | Referat 2: Schule21 macht glücklich – Zeitgemässe Schule fördert Talente
Jörg Berger, Geschäftsleitungsmitglied Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz VSLCH, PH Zürich → Referat 2 |
10.50 Uhr |
Referat 3: Begabungsförderung stärken mit Teacher Leadership?
Nina-Cathrin Strauss, Dozentin Zentrum «Leadership & Management», Pädagogische Hochschule Zürich |
11.10 Uhr | Pause |
11.30 Uhr |
Denkreise und Austausch: Was ist Schule im 21. Jahrhundert? → Präsentation PDF
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11.55 Uhr | Praktische Hinweise |
12.00 Uhr | Mittagessen und Networking |
13.30 Uhr | Workshops |
Workshop 1: Ko-kreativ Herausforderungen der Zukunft meistern
Maria-Elisa Schrade, eduLAB-Coach & Formatentwicklung, |
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Workshop 2: FutureSkills, Kinder unterstützen ältere Personen auf dem Weg in die digitale Welt
Melanie Schweizer; Vorstand verein CompiSternli |
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Workshop 3: Begabungen machen Schule
Marietheres Purtschert, Schulleiterin Oberägeri ZG |
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Workshop 4: MakerSpace & Making – Zukunftsfähiges Lernsetting in der Volksschule
Philipp Zimmer, Schulleiter Volksschulgemeinde Wigoltingen, |
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Workshop 5: Begabungsfördernde Projekte mit der ganzen Klasse
Isabelle Brehm-Keiser, Primarlehrerin & Verantwortliche für BBF, Hedingen ZH |
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Workshop 6: MINTtutoren here 4 you - voneinander lernen
Petra Seifert, Lehrerin Primarschule Igis |
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15.00 Uhr |
Pause und Wiedereinfinden im Plenum |
15.15 Uhr |
Denkreise und Austausch: Lernen – digital oder analog? |
15.45 Uhr |
Abschluss |
Das Projekt «Minttutoren/here 4 you» der Primarschule Igis hat eine nachhaltige MINT-Förderung zum Ziel und wurde im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums von Educa mit der «Goldenen Maus» ausgezeichnet. Schülerinnen und Schüler werden in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Graubünden als MINTtutorinnen und MINT- tutoren ausgebildet, welche die Rolle der Wissens- vermittler in verschiedensten Klassen übernehmen. Die Kinder lernen von- und miteinander. Wir reisen mit dem MINT-Mobil an und geben Dir einen Einblick, wie die teilweise abstrakten Kompetenzen des Moduls «Medien und Informatik» (Lehrplan 21) auf eine «be-greif-bare» und handlungsorientierte Art aufgegriffen und gefördert wer- den. Im Workshop arbeiten wir mit dem 3D-Drucker und dem Tool Tinkercad.
Im Workshop werden verschiedene begabungsfördernde Projekte aus den vergangenen Jahren vorgestellt, um Ideen für eigene Umsetzungen zu erhalten. Die «Freie Tätigkeit» wird fokussiert. Darunter verstehe ich eine Aufgabenstellung, welche sich die Schülerinnen und Schüler selbst geben. Anhand von selbstgewählten Zielvorgaben und Reflexionen findet Lernen statt. Die eigenen Vorlieben haben weitgehend Platz. Projektablauf, Arbeitsblätter und viele Unterrichtsbeispiele werden sichtbar. Wenn wir eigene Wege gehen – also Schule anders denken und fühlen – werden Fragen nach der Relevanz von Inhalten, Vorgehen und Rahmenbedingungen laut. Auch darüber tauschen wir uns aus: Loslassen & Zulassen, (unerwünschtes) Lernen, Effizienz, Motivation, soziale Verantwortung Umgang mit Hindernissen etc.
Seit 2019 beschäftigt sich die Schule Wigoltingen mit Making und MakerSpaces. Ein MakerSpace ist eine Lern- und Experimentierumgebung, in der projektartig getüftelt und erfunden wird. Dabei werden digitale und analoge Werkzeuge eingesetzt. Im Grunde ist beim Making alles realisierbar, was die Kreativität zulässt. Die Schüler*innen entwickeln eigene Ideen, kombinieren diverse Materialien sowie Techniken und stellen eigenen Produkte und Prototypen her. Die Förderung der Kreativität und Innovationsfreude steht dabei im Zentrum. Beim Making verschwimmen Schulstrukturen und zeitgemässe Themen des Lernens rücken in den Vordergrund.
Im Workshop erfährst Du mehr über das Projekt und erhältst Einblick in das Lern- und Raumkonzept. Ist der MakerSpace auch was für Deine Schule? Dieser Frage gehen wir in Gesprächen und Diskussionen nach.
Hier geht’s zum Film
Im Grundsatz einer begabungsfördernden Schule steht der Grundsatz einer stärkenorientierten Schule, an welcher die Schülerinnen und Schüler ihre Potenziale bestmöglich entfalten können. Am Beispiel der LISSA-Preisträger-Schulen Oberägeri ZG und Rickenbach SZ werden praxisnahe Lösungsansätze und Bausteine zur Umsetzung aufgezeigt. Die beiden Schulen bauen auf dem «Schoolwide Enrichment Model» SEM auf. Das SEM definiert sich als Modell, welches jeder Schule ermöglicht, ihre Schul- und Unterrichtsentwicklung in Abstimmung mit den lokalen Ressourcen, Herkunft und Bedingungen der Schülerinnen und Schüler, der Entwicklungsdynamik der Schule sowie den Stärken der Lehrpersonen aufzubauen.
Gemeinsam gehen die junge und ältere Generation auf eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit und blicken zusammen in die Zukunft. Die Kinder zeigen den älteren Menschen, wie das Lernen mit digitalen Tools sein kann und die Kinder machen Erkenntnisse, wie sich die Schule früher anfühlte. Die beiden Generationen kommen sich im Gespräch näher und es findet eine Verbindung statt. Beide Seiten tauchen ins gemeinsame Lernen ab. Gerne zeige und erzähle ich in diesem Workshop mehr, von all meinen Eindrücken. Es ist ein Projekt, das viele Möglichkeiten bietet, um es in der Schule umzusetzen.
Die Welt verändert sich stetig und stellt uns vor komplexe Herausforderungen. Design Thinking ist eine Problemlösestrategie aus der Kreativwirtschaft, die uns dazu befähigt, unsere Lebenswelt proaktiv mitzugestalten. In stärkenbasierter, ko-kreativer Teamarbeit erfahren die Einzelnen Selbstwirksamkeit in der Gruppe und erleben Differenz als Chance für persönliches Wachstum. Im Workshop erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die Arbeit von Creative Kids und den Einsatz von agilen Methoden wie Design Thinking im Bildungskontext. Der Prozess wird in einem kurzen, intensiven Design Sprint unmittelbar erlebbar gemacht. Anschliessend ist Raum für Diskussion und Reflexion.
Für eine begabungsfördernde Schul- und Lernkultur spielen Lehrpersonen eine wichtige Rolle. Sie setzen sich tagtäglich für die Entwicklung und das Lernen der Schülerinnen und Schüler ein. Doch wie gelingt es, dass aus einzelnen Initiativen gemeinschaftliche Entwicklungen entstehen? Im Referat werden Wege und Potenziale aufgezeigt, wie Teacher Leadership Begabungsförderung in Schulen stärken kann. Als Teacher Leader nehmen Lehrpersonen mit ihrer Kompetenz Einfluss auf die Entwicklung der pädago- gischen Praxis – über ihren Klassenraum hinaus. Teacher Leadership rückt die Kompetenzen und Expertise der Praktikerinnen und Praktiker ins Zentrum. Die Begabungsförderung sowie die Professionalität und Zusammenarbeit im Team wird gestärkt und somit die Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler erhöht.
Die Steuerung der Volksschulen in den Kantonen erfolgt durch Gesetze und Verordnungen, die durch die politischen Legislativen oder Exekutiven erlassen werden. Die Erlasse bilden, zumindest teilweise, die organisatorischen, finanziellen oder pädagogischen Rahmenbedingungen für die Ausgestaltung der Schulen durch die Lehrpersonen, Schulleitenden und kommunalen Schulbehörden vor Ort. Im Kanton Aargau hat die Politik den Gestaltungsraum für die einzelnen Schulen massiv erweitert. Neu entscheiden sie, wie die Ressourcen (Ausnahme: Stundentafel) zur Förderung ALLER Schülerinnen und Schüler eingesetzt und das Recht auf Bildung für ALLE gewährleistet werden kann. Ob deutsch- oder anderssprachig, mehr oder weniger begabt, mehr oder weniger behindert, ALLE sind mit den vorhandenen Ressourcen mit grösstmöglicher Wirkung zu unterrichten.